Expressionistisches Erbe am Grunewald

Ein Haus für die expressionistische Künstlergruppe Brücke, der er selbst angehörte – das wünschte es sich der Künstler Karl Schmidt-Rottluff. 1967 ging sein Wunsch in Dahlem in Erfüllung: Am Rande des Grunewalds eröffnete das Brücke-Museum in einem eleganten, von Werner Düttmann entworfenen Bungalow mit schlichten, lichtdurchfluteten Räumen.

Die Lage war wohl gewählt, denn die Brücke-Künstler sahen die Natur nicht nur als Motiv, sondern stellten ihre Staffeleien oft auch direkt im Freien auf. Über bodentiefe Fenster tritt das Grün der Umgebung mit den Farben auf den Leinwänden von Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein und Erich Heckel in Dialog. Und erlaubt so der Architektur bis heute eine Verschmelzung zwischen Innen- und Außenraum. 

Schmidt-Rottluff und auch sein Brücke-Kollege Erich Heckel erwarben bis zu ihrem Tod kontinuierlich Kunstwerke der Künstlergruppe und vermachte sie dem Museum. Heute kann Museumsdirektorin Lisa Marei Schmidt die größte zusammenhängende Brücke-Sammlung der Welt zum Ausgangspunkt ihrer Ausstellungen nutzen: Dass sie nicht nur an der Erforschung dieses Erbes interessiert ist, sondern auch Verbindungen in die Gegenwart zieht, macht ihr Haus so besonders. Gemälde, Aquarelle, Holzschnitte, Zeichnungen und Skulpturen aus der größten zusammenhängenden Brücke-Sammlung stellen sich immer wieder jungen Positionen gegenüber. So gelingt ein frischer Blick auf die geschichtsträchtige Gruppe, die zwischen 1905 und 1913 aktiv war. Und wer den Dialog mit der Kunst und Natur direkt erweitern will, schaut im benachbarten Kunsthaus Dahlem vorbei und erwägt einen Spaziergang durch den Grunewald. 

Brücke-Museum

Bussardsteig 9,

14195 Berlin-Dahlem

Mi-Mo 11-17h

bruecke-museum.de/

Instagram

Isabel Fischer

presse@bruecke-museum.de

No items found.

Entdecke mehr

Ein Ort für Weltkulturen

Die meterhohe Fensterfront lässt die Galerie Wedding wie eine übergroße Vitrine wirken: Unter der Leitung der gebürtigen Dänin Solvej Helweg Ovesen wird hier nicht nur Kunst ausgestellt, sondern die Grenze zwischen Innen und Außen, dem Alltag im Viertel und der Kunst der Welt aufgehoben.

Weiterlesen

Zeitgenössische Kunst in der ehemaligen Brauerei

Einst galt der Klinkerbau im Rollbergkiez als schönste Brauerei Europas, heute stellen im Kindl Künstler:innen zwischen Sud- und Kessel-und Maschinenhaus aus.

Weiterlesen